Klausi´s
Equipment Liste ab 1978 in chronologischer Reihenfolge:
Startschuss dieses ganzen Irrsinns hier war der Kauf einer Quelle Kinder-Wandergitarre
aus Sperrholz incl. Plastiktasche und Stimmpfeife zum 8. oder 9. Geburli von
meine Eltern.. Später hab ich die Gitarre komplett mit Aufklebern bezogen
(incl. Griffbrett) und ein Loch für einen Humbucker in die Decke gesägt,
aber nie eingebaut. Ich wollte sie damals komplett mit PU-Schaum ausschäumen
und mit Stahlseiten beziehen. Irgendwo liegt die Klampfe wohl noch zerlegt
rum ...
Kauf einer Yamaha Klassik-Gitarre mit laminierter Zederndecke und schwarzem
Formkoffer über den Gitarrenlehrer der Musikschule Geretsried so ummera
1980. Sponsort by Eltern incl. Unterricht. Später schob ich einen Shaddow
Piezo-Pickup unter die Brücke. Meine 1. richtige Gitarre, die ich erst
1999 nach Eurasburg verkaufte.
Zwischendurch gabs einen chrom-Fußschemel zum zamklappen und
einen total miesen Notenständer, der meistens klemmte.
Als routinierter Sperrmüllgänger fand ich eine alte Laute
mit gewölbtem Boden, vollmassiv, toll geschnitzem Schallloch und gewirbelter
Mechanik-Kopfplatte. Leider hatte vorher mein Spezl Oli damit Base-Ball gespielt
- und so war der Rumpf kaputt. Hab ich aber geleimt und mit Filzer die Bruchstellen
übermalt. Sah man "überhaupt" nicht. Über eine Anzeige
verkloppte ich das Teil für 180 Märker. Für einen Bub mit 3
Mark Taschengeld die Woche ein Haufen Kohle.
Kauf meiner 1. E-Gitarre in Müchen Obermenzing. Ein gebrauchtes
mieses "no-name" Brett mit teils rausgefaulten Bünden, 3 schwarzen
Humbuckern, rot-scharz Sunburst mit Blechwinkel-Vibrato. Praktisch unstimmbar,
aber mords-wichtig !! Dabei war ein grauer Seesack, den ich mit dem beiliegendem
Spiralkabel oben zuband. Später entschied ich, daß ein Spiralkabel
"uncool" sei und wickelte es zum gerademachen ein Wochenende lang
um eine Gartenbank. Danach war´s nicht gerade, sondern sah noch beschissener
aus. Später verkaufte ich die Gitarre an meinen Spezl Jossele, der dann
mit Laubsäge, rotem und weißem Sprühlack versuchte, das Ding
irgendwie aufzumotzen. Iss leider kläglich daneben gegangen...
Zur E-Gitarre gabs im Paket einen Dynakord-Röhren-Verstärker
in Creme mit Vibrato-Effekt. Das Ding war total ausgemergelt und krachte und
knackte ohne Ende. Ein befreundeter Elektrotechniker riet mir nach Aufschrauben
dringend, das Teil zu entsorgen. Später (so mit 14) verkaufte ich ihn
an einen "erwachsenen Mann" mit Freundin im Pelzmantel. Wow. Erst
viele Jahre später sollten sich unsere Wege zufällig wieder kreuzen
... Danke Marc, für die super Gitarren ... hast du den Dynakord noch
?? Der Max und ich schleiften den Amp und die Klampfe von Obermenzing per
S-Bahn bis Waldram. Wir waren total am Ende.
Spezl Max (am NewSound Schlagzeug) lieh sich bei einer Session vom
Nachbarn Stutz Wagner einen Ibanez Tube Screamer Verzerrer, weil mein Equipment
gnadenlos scheiße klang und er dadurch wohl was aufwerten wollte. Ich
konnte nicht begreifen, daß so eine kleine grüne Kiste so viel
am Klang verbiegen kann. Den Tube Screamer hat der Stutz überigens nie
wieder bekommen, glaub ich (hüstel ...). Irgendwo iss er aber auch bei
mir versandet ... vermutlich hab ich ihn verliehen ...
Kauf eines gebrauchten alten Schaller WahWah-Pedals für 18 Mark
mit defektem Fuzz-Verzerrer auf anraten unseres Bassisten Matze, da eine cleane
Funky-Gitarre einfach "wacka-wacka-bääää" klingen
muss. War aber´n mieses Teil und ich hab des WahWah-Zeugs bis heute
dick ... Das Gerät iss irgenwie verschwunden. Vermutlich hab ich´s
auch verliehen ...
Bisserl E-Gitarren-Unterricht beim Heavy-Fabian-Krauss in Geretsried.
Mal nix da mit Klassik-Musikschule. Der Typ hatte lange Haare und konnte spielen
wie Sau. Gut, daß meine Eltern den nie gesehn haben, sonst hätten
sie wohl die 10 Märker für die Stunde nie locker gemacht. Danke
Fabian für alles. Du hast meine Wurzeln gelegt !! Kurzpassagen von vanHalen,
Ozzy Osborne mit Randy Roads, Judas Priest usw. hab ich dann draufgehabt.
Geil !! Was machst´n Heute ???
Im Müchner Merkur Kleinanzeigen-Teil gefunden, vom Fabian telefonisch
für gut befunden und dann gekauft: "meine" blaue W.A.Hoyer
E-Gitarre mit Krokoimitat-Koffer aus München. Vom letzten gesparten beim
Gitarrenbaumeister Keller mit neuen Bünden versehen und einstellen lassen,
hat sie bis heute unerreichtes Spiel-Feeling. Später mit aktiven EMP-Pickups
versehen (waren damals top "in") und erst 1998 wieder mit den guten
alten DiMarzio´s ausgerüstet. 2002 im Munich-Repair-Shop dann die
komplette Elektronik modifizieren lassen mit splittbaren Pu´s und Push-Pull
Potis. Das gute Stück ist bis heute mein absoluter Augenstern !!! Serien-Nummer
19 von 68 Stück weltweit.
1985 kauf des 1. "normalen" Amps. Ein Yamaha G100-210 III.
Nagelneuer Transistor-Amp aus´m Musik Shop München. Die 1650 DM
sparte ich von den ersten Lehrlingsgehältern zusammen. Der Fabian hatte
einen uralten Yamaha, der total geil klang. Meinen hatte ich nie zuvor gehört
und war mächtig enttäuscht, daß er auch total anders aussah.
Aber was soll´s. Der Fabian hätte auch aus´ner Klobürschd´n
den top-Klang rausgeholt. Durch gutes Equipment kann man halt auch nicht besser
spielen. Viel später nur noch als Übungsversärker daheim benutzt,
wurde er dann 1994 verhökert.
Zum Geburli gab´s von den Eltern einen Boss Stereo Chorus und
ich spaxte ihn zusammen mit dem Tube Screamer auf eine Holzplatte. Quasi Multi-Effekt
anno 1985.
Nachbar Armin schenkte mir eine uralte spanische Klassikklampfe mit
Koffer, die er von einem Pater bekam. Total runtergekommen, aber wohlklingend.
Die Griffbrettmarkierungen hatte der Geistliche kurzerhand reingeschnitzt.
Heute hängt die Gitarre mit 2 Saiten drauf in unserer Gartenhütte
und wartet auf diverse Einsätze bei Grillabende und Saufgelage .... Die
abgefaulte Brücke hab ich festgespaxt ...
Spontankauf einer gebrauchten "no-name" E-Gitarre in Sternform
aus Pasing. Hab ich mir einfach eingebildet. Scheiß-Teil. Kurz drauf
in glänzende Kinder-Augen verkauft. Die besorgten Eltern wussten wohl
noch nicht so recht, was sie ab jetzt vom Lederjacke-tragenden-12-jährigen-Spross
erwartet. Mein Beileid für den Jungen. Ich hoffe, deine Eltern ham´s
kapiert ...
Kauf einer guten zusammengebasteltenTelecaster vom Jossele. Original-Fender-Body,
Rockinger-Hals und 2 Humbucker drin mit Formkoffer. Der Jossele ließ
sie in blau-glitter-Autofarbe lackieren. Sah echt top aus. Ich baute dann
kurzerhand einen Rockinger "True Tune" Tremolo mit Saitenklemmer
in die Tele. Mit Hilfe von Vater´s ausgemerkelter Bohrmaschine fräste
ich mich durch den Korpus und säbelte die Federkammer rein. Die große
Abdeckplatte ließ fast alle Spreissl verschwinden. Sah letztendlich
ganz sauber aus und hat super gut funktioniert. Wundert mich heute noch ...
aber nachdem ja in eine Tele eigentlich kein Tremolo reingehört, ab ich
sie dann an zwei Buben aus München verkauft ...
Kauf einer neuen Yamaha Western Gitarre im "alten Zitrone"
München in der Bayerstraße mit Koffer - so mal schnell nach der
Berufsschule. Massive Decke, Rest laminiert. Meine Finger waren aber noch
nicht "reif" für eine Steelstring und ich ab das Teil fast
unbenutzt später wieder verkauft.
Kauf eines neuen DeanMarkley Mini-Übungsverstärkers im Musikgeschäft
Geretsried. Der Yamaha-Amp stand ja im Proberaum und für daheim war der
Kleine echt ok. Später verhökerte ich ihn an Michls kleinen Bruder,
der damals gerade anfing zu klampfen. Einmal hatten wir dann einen Gig zusammen
und wir mischten den Sound für "Michls-kleine-Bruder-Band".
Voll aufgerissen klang der winzige Würfel besser wie der Marshall des
Mitgitarristen, der dann mächtig sauer war...
Über Kleinanzeige aus München kauf einer W.A. Hoyer HG 652/C
E-Gitarre. Mittlerweile "Hoyer-süchtig" hab ich später
die kleine Mahagoni-Gitarre leider wieder verkauft. Damals war mir einfach
der Hals zu dick - heute würd ich ihn schätzen ... stinkt mir schon
ein wenig ...
Mit dem Kauf einer "Cream Machine" von Hughes and Kettner
fing dann auch der damals soooo moderne Rack-Rummel an. Erstmal als Booster
vor den Yamaha-Amp gestöpselt, wurden bald Wünsche nach Größerem
laut ...
Der Heinz bastelte mir die "weltbeste" Röhren-Endstufe
mit Eigenbetitelung "No Mercy". Immer-wieder-Ausfälle wurden
per Lötkolben weggetuned und das 3HE hohe 19"-Gerät hatte ein
schweinisches Gewicht. Als ich´s mal aufgeschraubt hatte, war eigentlich
nicht viel drin - ausser massenhaft verbrauchtes Lötzinn und wirres Kabelzeuchs.
Lustig.
... natürlich gehört zu einem neu gekauften 4 HE-Holzrack
im 19" Format auch eine 4x12" Marshall-Box in schräger Ausführung.
Kurz darauf wurde dann mein Stack durch eine 4x12" Marshall-Box in gerader
Ausführung komplettiert. Alles Neu, versteht sich.
Ein kleines digitales Stimmgerät wurde zerlegt und in eine 19"
Blende eingebaut. Sach mordswichtig aus - auch wenn´s soo klein war,
daß ich´s eh nicht lesen konnte.
Eine zweite "Cream Machine" wurde gekauft als 2. Kanal für
Solo-Dudeleien.
Logischerweise rauschte die ganze Meschpoke wie Sau - darum mußte
ein Rocktron Hush als Rauschunterdrückung her. Passte nicht mehr in´s
Rack, also wurde ein 2. mit 3 HE gekauft.
Weil noch Platz im neuen Rack war, hab ich gebraucht ein Yamaha SPX90
erstanden. Ein damals legendäres Multieffektgerät in "Studioqualität",
mit dem man aber nur ein Effekt abrufen konnte. Schnell hab ich´s wieder
verhökert, denn ...
... von der Musikmesse hab ich ein Yamaha FX500 mitgebracht. Das war
das 1. Multieffekt-Gerät, mit dem man 3 Sounds mischen konnte. Damit
waren die Racks voll und das Chaos komplett ...
Dann trat der damals "erwachsene Mann", der Marc, wieder
in mein Leben, der ja den Dynakord-Verstärker gekauft hatte. Sooo erwachsen
war er gar nicht mehr, da ich ja auch älter geworden bin. Jedenfalls
kaufte ich ihm eine W.A.Hoyer Stratrocaster in Weiss ab. Top zu bespielen,
aber leider mit Rockinger´s "True Tune" Tremolo bestückt.
Dieses miese Teil ließ mich teilweise bei Gigs ein Song mit 6 Saiten
anfangen und mit nur 3 enden ... Später verhökerte ich sie mit dazugehörigem
Koffer weiter in Richtung München ... Im Nachhinein komisch: ich hatte
an dieser Gitarre gar nix rumgebastelt ...
Der gute Marc hatte auch noch eine W.A.Hoyer Explorer in Sunburst.
Ein Sahneteil im Formkoffer. Super schöne Decke mit durchgehendem Hals,
wie alle Hoyer´s. Und ein Sound. Irr. Ich gleich wieder in alter Gewohnheit
EMG´s reingelötet - kost ja nix ... Erst viele Jahre später
trennte ich mich von diesem tonnen-schweren Instrument an einen Sammler, der
keine Minute in meiner Wohnung verweilte. Gesehen, am Hals langgepeilt, Kohle
auffm Tisch und wech ... das war schon komisch.
Apropos "Kohle auffm Tisch" ... die wurde gleich in das Gitarren-Rack
gesteckt, denn die 2 Cream Machines wurden durch einen Peavy Rockmaster ersetzt.
Das war eine 3-kanalige Röhrenvorstufe im 19" Format und eigentlich
gar nicht so übel.
Zwischenzeitlich immer nach "Schnäppchen" unterwegs,
fiel mich plötzlich eine Peavy Vandenberg in Rot mit Köfferchen
an. Ich konn´t nix machen ... auf einmal war sie da. Vollkommen unerwartet.
So in der Art hatte ich das meiner Freundin erzählt. Heute ist sie meine
"Beste-Ehefrau-von-allen" und sie sollte in Zukunft noch wesentlich
mehr Ausreden zu hören bekommen. Irgendwie lag mir aber dieses Fließband-Instrument
gar nicht - bin ja schließlich Hoyer verwöhnt. Wie auch immer,
ein Student aus München war superhäppy über den Kauf ...
Bevor den Heinz seine hingebastelte Endstufe völlig die Grätsche
machte, hab ich sie in Richtung Rosenheim verkauft und viele Jahre später
in einem Münchner Second-Hand-Geschäft wiedergefunden. Ersetzt habbich
sie durch eine MesaBoogie 50/50. Das Teil war noch viel schwerer - aber das
war bei der Preisklasse und High-End-Qualität auch ok so.
Meine Eltern kamen von einer entfernten Tante aus´m Münsterland
heim und brachten mir Onkels Erbstück mit. Eine "Laute", wie
sie sagten. Es war allerdings eine 12-Saitige 1969´ger Framus mit gewölbtem
- und leider gerissenem - Boden. Sah schon toll aus, klang aber absolut nach
Pappe. Ich baute sie kurzerhand als 6-Saitige um, neue Mechaniken rein und
sägte später noch die überlange Kopfplatte ab - feddich. Das
änderte aber am pappigen Klang nix und so wanderte sie nach langer Zeit
in meinem Besitz in Einzelteilen über´s eBay. Nur den gerissenen
nackerten Korpus wollte keiner haben. Kurz vor´m Einheizen des selbigen
hat ihn dann dankend mein "mit-Musikant", der Gibson, mitgenommen.
Der kann wirklich alles brauchen und baut sich irgendwann noch aus´m
Schnürsenkel am Turnschuh ´ne Klampfe ...
In einer absolut finsteren Wohnung in der Nähe des Deutschen Museums
kaufte ich von einer Fertigen im Gibson-Hartschalenkoffer eine Hoyer Les Paul.
Die Gitarre stand der Besitzerin um nix nach und so bröselten die beiden
Pickups schon beim Anlangen auseinanger. Ich wollte diese Gitarre aber "retten",
so wie das die Greenpeace´ler mit den Robben machen und restaurierte
sie in mühevoller Kleinarbeit komplett. Ich baute - wie immer - EMG´s
rein und siehe da: ein absolut geiles Teil !! Uralt - so um 1970, custom,
gewölbte Decke in Creme-weiss, Wölkcheninlays im Hals usw. Irgendwann
kommt aber der Zeitpunkt im Leben eines jeden Gitarristen: ich brauch Kohle
!! Und da verkaufte ich Depp das Sahneschnittchen an den Philipp. Der wiederum
zog weg nach Coburg. Erst kürzlich mailte ich ihm, daß ich ja solche
Sehnsucht hätte. Er hat sie allerdings gegen eine Lagerfeuerklampfe irgendwo
eingetauscht ... Ja bissu irre ??? Hassu was anna Waffel ???? Da fehlen mir
die Worte ... ihm mittlerweile auch ... Sehnsucht ist halt ansteckend !!
Langsam wurden die "all-in-one-Geräte" auf den Markt
geschmissen. Ich als braver Konsument hab natürlich voll zugeschlagen,
mein Rack ausgemistet und mir ein Digitech Twintube GFX-1 gekauft. Das war
eine programmierbare Röhrenvorstufe mit Multieffekt in einem. Nahezu
unbedienbar kompliziert, hab ich sie später wieder verkauft und durch
ein ...
... Rocktron Camäleon ersetzt. Das war eigentlich das selbe in
Grün - nur Qulitativ besser. Logischerweise passte nie eine Fussleiste
zum nächsten Gerät - und so hab ich im laufe der Jahre haufenweise
dieser Dinger verschlissen ....
Das kleine und unablesbare Stimmgerätchen ist letztendlich irgendwie
Geschrottet worden und wurde durch ein Korg 19" Stimmgerät ersetzt.
Das sah jetzt NOCH wichtiger aus !! Mittlerweile war der Marshall-Stack mit
den 2 Racks drauf auf über 2 Meter Höhe gewachsen ....
Wie jedes Jahr fuhren der Max und ich auf die Frankfurter Musikmesse.
Kurz vor Messeschluß erwarb ich eine "Chinesen-Klampfe" für´n
paar Märker mit laminierter grün-gesunbörsteter Wölkchenahorn-Decke.
Da stand ich wieder daheim mit einer neun Gitarre und versuchte den Kauf meiner
Frau zu erklären ... So gut war das billig-Teil aber nicht und so verschacherte
ich´s Richtung Norden.
Die Gig´s häuften sich und meine "Blaue" tat mir
leid. Ich brauchte also eine Rumhau-Gitarre für die Bühne. Kurzerhand
erstand ich in München von so´m Heavy-Freak unweit des Leierkastens
eine Kramer Baretta USA mit Marylin Monroe Airbrush-Lackierung und Koffer.
Er hatte sie aus den Staaten mitgebracht und der Künstler des Airbrushes
hätte wohl schon die Klampfen von Mötley-Crüe lackiert - meinte
er, während sich seine langmähnige Freundin auf dem Bett räkelte.
Irgendwie bestand die Wohnung auch nur aus Bett und Klampfen .... Ich wollte
nicht länger stören, bezahlte und ging. Diese Gitrarre jedoch sollte
mich noch genauer kennenlernen: Ich versetzte den Volume-Poti, den Klinkenstecker-Eingang,
fräste eine Hals-Humbucker rein, baute diesen später wieder aus
und anstelle dessen eine Blende mit Single-Coil rein. Die Kopfplatte brach
mal ab und der Hals wackelte durch´s rumschmeissen wie blöde in
der Verankerung. Mit Hilfe von Heiss-Leim alles wieder heile gemacht, hab
ich diese Klampfe wirklich sauber geschunden. Völlig derdengelt steht
sie heute im Schrank bei mir in der Arbeit. Wenn´s Wetter mies ist,
hock ich Mittags im Büro und klimper so vor mich hin ...
Weihnachten 1994 schenkte ich mir eine absolute Nobel-E-Gitarre. Damals
ging sowas ja noch: "Double Income - no Kids". Heute undenkbar !!
Es war eine Six & Four. Nur edelste Materialien mit Steve-Morse Pickups,
durchgehender Hals und eine Verarbeitung, die ich vorher noch nie gesehen
hab. Eine Meisterleistung des Gitarrenbau´s.
Irgendwann wurde mir das mit den Racks zu blöd und der g´scheide
Gitarrist hatte ja mittlerweile auch wieder ein Topteil auf den Boxen stehen.
Also hab ich fleißig die Kleinanzeigen gefüllt und mir vom Baren
einen Engl Savage 120 gekauft. 4-kanäle in absoluter High-End-Röhrentechnologie
und 120 Watt. Ein dazugehöriges Midi-Interface verband dann das neu erstandene
Rocktron Intellifex mit dem Amp. Leider passe das Rack nicht mehr auf den
Stack, da mir bei 2,5 Meter Höhe langsam der Arm ausging.
Als altgedienter Flohmarktgänger ergatterte ich für lumpiges
Trinkgeld in BadTölz ein uraltes Framus Gitarren-Banjo. Winziger runder
Korpus mit mächtig fettem Hals und 6 Saiten. Irgendwer hatte es mal schwarz
gestrichen ... Der Klang war ähnlich wie der Gesamtzustand. Erntete ich
erst Hohn und Spott seitens meiner Frau, was ich mit dem Prügel denn
anfangen würde, schaute sie doch verdutzt, als ich sie vom Gewinn des
Verkaufs - an einen Russen - zum essen einlud.
Das "endlos-Bandprojekt" Madison ging zu Ende, und ich kaufte
mir von den ausgezahlen Anteilen eine Steelstring des Kanadischen Gitarrenbau-Guru´s
Larrivee. Heute fast unbezahlbar, ging dieses Teil damals zum EK über
den Tisch. Nachträglich ab ich mir vom Munich-Repair-Shop einen Piezo
unter die Brücke bauen lassen und bin jedesmal wieder vom Klang fasziniert.
Lediglich ein Cutaway geht mir noch ab ... aber man kann ja auf die Zukunft
gespannt sein ...
Nebenbei interessierte mich immer mehr der Unplugged-Bereich. Ich legte
mir eine italienische Flat-Mandoline "Renata" in 3-ton-sunburst
zu, welche auf zahlreichen Festen zum Einsatz kam. Ein Billigteil, aber gut
zu bespielen.
Wieder auf einem Flohmarkt konnte ich die Gunst meiner holden Weiblichkeit
zum Kauf eines "was-weiß-ich-was" überreden. Ein historisches
Saiteninstrument mit 9 Steelstrings drauf. Tropfenförmig und vollmassiv
war der Zustand aber ähnlich einer Steig´n Südfrüchte
unter einem Tieflader-Zwillingsreifen. Nach längerem Forschen erhärtete
sich der Hinweis, daß es sich um eine Walzzither handelt. Nicht zu verwechseln
mit der Waldzither. Dafür kann man sogar regulär Saiten kaufen ...
Irgendwer aus Norddeutschland ersteigerte das Teil dann von mir über´s
eBay ...
Durch "ausmisten" von weiterem verflossenem Band-Equipment
ließ ich mir von Armin Hanika in Bubenreuth 1999 eine Klassik-Gitarre
auf den Leib schneidern. Tolle massive Hölzer, viiiiiel Perlmutt und
Cutaway. Optimieren ließ ich das gute Stück im Munich Repair Shop
durch Einbau eines Piezo-Pickups unterm Steg, niedrigeres abrichten der Bünde
und Perlmutt-Einlagen am Hals. Tolles Instrument, welches seinen Ton von Jahr
zu Jahre noch entwickelt und steigert. Einfach Traumhaft ...
Über´ne Internet-Anzeige erstand ich nördlich von "Hambuich"
eine zusammengebastelte Stratocaster eines Krankenhausarztes. Per Post kam
dann die so toll angepriesene Klampfe. Leider war das Ding oberschrott und
so scheiße zam´gebaut, daß ich mir entsthaft Sorgen um seine
Patienten mach ... Das hätte mein 5 jähriger Sohn wesentlich besser
geschafft. Also wanderten die Einzelteile über´s eBay quer durch
Germany.
Zum Geburtstag legten alle zusammen und ich ließ mir eine Martin
Backpacker Reisegitarre schenken. Dieses Paddel hat mir nicht nur am Strand
von Bibione viel Freude bereitet und zum Einüben von kurzen Passagen
leg ich sie mir öfter mal ganz gerne auf den Wanst ...
Logischerweise braucht jeder Akustik-Gitarrist eine "g´scheide
Feschdl-Gidarr". Also hab ich mir vom Thomann eine schicken lassen. Incl.
aktivem Pickupsystem und massiver Decke für 88 Euronen - irr, wie die
das schaffen. Die "Harley-Benton" Aufkleber auf Kopfplatte und im
Schallloch hab ich durch "Saiten-Hudler" ersetzt. Jetzt passt sie
schon viel besser zu mir ...
Nachdem der Engl 3 Jahre im Schlafzimmerschrank dahinschlummerte und
die Boxen im entfernten elterlichen Keller zubrachten, beschloß ich,
die Heavy-Metal-Karriere an den Nagel zu hängen. Offiziell zumindest,
denn auch Heute noch schädl ich mir ganz gerne ´n Pfund Riff´s
um die Ohren. Das gesammelte Geld der verkauften Geräte (der Engl ging
nach Österreich) wurde in einen Hughes & Kettner zenTera incl. z-Board
investiert: Ein 100 Watt-Amp mit den besten Amps der letzten 50 Jahre drin
- und das wirklich im autentischen Sound. Da macht Line6 und Konsorten die
Düse .... Mit dem Ding bin ich jetzt total häppy und muß leider
einsehen, daß sich damit diese Liste in Richtung Verstärker, Sound
und Effekte, Boxen, Midi und sonstigem Kabelgefummel schließt. Egal
ob ich in Zukunft Gounge, Jazz, Unplugged oder Dark-Metal mach - der Kasten
hat einfach alles drauf und drin !! In Richtung "6-Saiten-bespannter-Holzteile"
könnte sich aber vielleicht noch das ein oder andere Schmankerl finden
lassen (säusel...) ..... denn soooo alt bin ich ja nun auch wieder nicht
....
Update 2005:
Und tatsächlich: Ich hab wieder zugeschlagen! Der Irrsinn hört echt nie auf (schöööön )
Zunächst hat meine geschundene Kramer mal wieder den Fräser zu spüren bekommen und der SingelCoil am Hals wurde durch einen P90 ausgetauscht. Das Bluest jetzt ohne Ende. Dem Gibson lieben Dank für die viele Arbeit und den PU. Hat er selbstgewickelt ! Daß die Gitarre überhaupt noch zusammenhält, grenzt eh an ein Wunder
Über eine Kleinanzeige in meiner Arbeit hab ich eine alte Hoyer Jazz-Gitarre für ein paar Flocken erstanden. Ca. 35 Jahre alt, vollmassiv mit stark gewölbter und geschnitzer Decke sowie Boden in Riegelahorn. Beste Hoyer-Verarbeitung in Rot-Orange-Sunburst. Die Saitenlage wurde wieder von meinem Gitarren-Guru Keller in München eingestellt, diverse Bünde ausgewechselt und restauriert und die Palisander-Brücke überarbeitet. Soundmässig kamen dann zwei Seymour Duncan 59´ger PAF´s rein. Jetzt flitzt das Teil wie eine E-Gitarre und schmeisst einen Klang, dass es eine wahre Freude ist.
Und: Ich hab mich von meiner geliebten Six&Four getrennt (sniff). Nach 10 Jahren hab ich mich mit meinen alten Spezl - den Marc - getroffen, um mal wieder über Gitarren zu fachsimpeln. Er war sooo begeistert von der Six&Four, dass er mir daraufhin als Tauschgeschäft seine Staufer-Custom angeboten hat. Vogelaugen-Ahornhals und Swamp-Ash-Body mit einer Decke, die einen echt umwirft. Pickups vom Häussel drin und alles in Dunkelgrün gebeizt mit Gold-Hardware. Da konnte ich einfach nicht nein sagen Jetzt ist der Marc glücklicher - und ich auch. Logischerweise kamen da gleich Kluson Locking-Mechaniken und Rollenstege drauf und: welch Luxus - komplett-Einstellung vom Guru Keller. Dieses Instrument legt man nun wirklich nicht mehr aus den Händen !!!
Update
2006:
mein ZenTera Amp hat ein Profi-Haubencase bekommen. Feinst ausgekleidet, mit
Butterfly Verschlüssen und Blue-Wheel-Rollen. Absolut edel.
Endlich gebraucht gefunden: einen AER-Acoustic-Gitarrenverstärker.
Absolut neuwertig aus einem Studio einer Bonzenvilla östlich von München
gekauft. Der Sound des Compact60 ist oberste Liga und live geht nix mehr ohne
ihn. Zweikanälig mit Digitaleffekten.
Meine Larrivee Steelstring hat endlich den ollen Piezo-Pickup nicht
mehr. Zwar war dieser mit einem externen Vorverstärker über den
AER gelaufen, der Sound aber ließ dennoch immer zu wünschen übrig.
Ewig hab ich gesucht und die guten Systeme waren mir einfach zu teuer. Auf
der Musikmesse hab ich dann den Schatten-Design-Pickup entdeckt. Vom Meister
Striebel eingebaut klingt meine Larrivee nun über den AER wirklich wie
mit Mikros abgenommen: warm, dynamisch und absolut akustisch.
Update
2007:
Zwischendurch hat mich ein Shure SM58 Mikrofon angesprungen, denn ich wollte mir für die Live-Sachen nicht immer alte besabbelte Mikros ausleihen. Meins kann ich jetzt selbst besudeln.
Ich hab mir als Ausgleich zur vielen Arbeit als Motivation eine Fender Telecaster Thinline gekauft. Übers Internet vom Star-Friseur René Asch aus Stuttgart mit Häussel-PU am Steg und P90 am Hals in atemberaubender Quilt-Marpel-Decke und Twäng ohne Ende. Einfach nur schöööön.
Der Piezo-Pickup meiner Klassikgitarre ist auch im hohen Bogen rausgeflogen gaaanz weit! Da hat Meister Striebel nun auch einen Schatten-Design PU eingebaut.
Meine Larrivee-Steelstring hat neue Bünde vom Meister Keller bekommen. Dazu einen Mammutknochen-Sattel und das mittlerweile schon leicht durchhängende Griffbrett wurde neu eingestellt und abgerichtet. 10 Jahre intensives Spielen zeigte seine Spuren und das Scheppern und Schnarren hat irre genervt. Und: so eine Saitenlage und Klang hatte dieses ohnehin schon sehr hochwertige Instrument noch nie. Es ist ein absoluter Genuss und das Spielen geht wie von selbst.
Update
2008:
Über 25 Umwege im Internet
gefunden: Eine schwarze ältere Strat vom Gitarrenmeister Thomas Keller.
Nach längerem abschwatzen habe ich dieses aussergewöhnliche Instrument
kaufen können. Meister Striebel hat den Standard-Tremolo gegen einen
Wilkinson VSV ausgetauscht. Das Spielfeeling ist total irre und wertet jeden
Amp um Klassen auf! Anfangs als Nebenher-Strat gedacht, wird sie immer mehr
zu einem meiner Lieblingsinstrumente.
Große Pläne werfen
ihre Schatten voraus! Daher habe ich meine große Hoyer Jazzgitarre verkauft.
Leider leider. Aber ihr geht´s gut! Ein Sammler hinter Stuttgart wird
sie noch weiter restaurieren und zu seinen über 100! anderen Lang´s,
Höfner´s, Hoyer´s usw. hängen. Freut mich sehr für
ihn.
Auch meine Fender Telecaster
Thinline musste gehen. Sniff. Nach dem Kauf der tollen Keller-Strat fristete
sie ein ziemlich einsames Dasein. Und da die großen Schatten größer
werden, habe ich mich auch von ihr getrennt
Jau. Ich hab´s getan!
Ich kann´s selber noch nicht fassen, aber ich habe auch meinen geliebten
zenTera-Amp verkauft. Samt Nobel-Case, z-Board und allem Schnickschnack aussenrum.
Einfach weg. Jawoll. Erst jetzt ist der große Schatten riesengroß
und ich kann einen lang gereiften Wunsch war werden lassen .,.
Ich kehre zur Röhre
zurück! Modeling Amp gut und schön, aber ich nutze letztendlich
nur 10% vom zenTera. Auch hat sich meine Spielweise durch das viele Fingerpicken
auf der Akustischen und meines gesetzteren Alters (hüstel) gewandelt.
Über ein halbes Jahr gesucht und nun gefunden: das wohl Beste, was momentan
auf dem europäischen Verstärkermarkt zu bekommen ist: Einen HOOK-Amp
mit passender 2x12´er Box. Das gute Stück kostet ordentlich und
ich hab mich mehr als einmal gefragt, ob ich eine komplett-Meise hab. Fazit:
Hab ich. Andere gehen halt Golf spielen oder Segeln. Ich spiele Gitarre. Na
und? Durch den Verkauf vieler Teile konnte ich mir diesen Wahnsinn erfüllen.
Ich werde demnächst hier noch schwelgen, wie sich der Amp auf der Bühne
macht
denn schon im Wohnzimmer klingt er in allen Bereichen absolut
fantastisch.
to be continued
(i
hope so)